Sonntag, 10.08.08
Heute war wieder mal ein typisch südafrikanischer Tag... Doch eins nach dem anderen.
Nach dem Aufstehen waren einige von uns erst einmal damit beschäftigt, ihre Hangovers vom gestrigen Abend auszukurieren.
Für die Ausflüge bildeten sich zwei Gruppen heraus: Frani, Hans, Franze, Maria und Avuzwa gingen Surfen. Sie unternahmen diesen Trip mit Johanna, einer guten Freundin der Bayern, und deren Mann Judah. Gerade stürmen sie begeistert das Haus und schwärmen vom Surfen in Muizenberg. Sie sahen nach dem Surfen noch Pinguine und verweilten in einem Township von Coloureds (Mitchell´s Plain).
Wir Restlichen plus Toko, Pearl, die Headteacherin Tandi, Vincent, Lolo, Olwethu, Loyd und Thembi machten uns gefühlte zwei Stunden nach Vereinbarung mit Taxidriver Simpiwe und zahlreichen Ehrenrunden, in denen verschiedene Dinge erledigt und Leute eingesammelt wurden auf den Weg zum vermeintlichen Table Mountain-Ausflug.
Erste Station war allerdings ein Backpacker-Hostel in der Innenstadt, wo wir Thomas D. an Niklas übergaben. Die beiden Teilnehmer des Bonintwenthle-Workcamps traten um 18 Uhr ihre weite Reise zu ihrem Projekt in Eastern Cape an. An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an dich, lieber Tom, für deine Arbeit, deine produktiven Ideen, deine offene, gutgelaunte Art, für deinen skurrilen und einzigartigen Humor und nicht zuletzt für die tiefen Einblicke in deine Traumstunden mit deinen Keksmännchenfreunden im Zuckerwattenland...:-) Wir werden dich vermissen!!!
Weiter gings in unserem berühmten TechnoTranceHouseHipHopDrum’n’BassDancehallJungleTripHopReggaeDubR’n’B–Taxi Richtung Table Mountain – meinten wir zumindest. Doch nach kurzer Nachfrage stellte sich heraus, dass wir uns auf dem Weg zum Cape Point am Cape of Good Hope befanden. Also Plan Änderung. Doch mittlerweile sind wir alle soweit assimiliert, dass wir solche Überraschungen mit einer gewissen Selbstverständlichkeit aufnehmen können...
Nach einer Fish and Chips-Zwischenverpflegung in Simon’s Town gings weiter Richtung Kap der Guten Hoffnung.
Einige Kilometer weiter konnten wir zum ersten Mal süße kleine Pinguine bestaunen. Viele Fotos wurden geschossen und die Allgemeinheit erfreute sich an scheinbar unbeholfen watschelnden und sich sonnenden Pinguinen. Auch für uns blieb Zeit, die Sonne, die Seeluft und die traumhafte Klippenküste zu genießen.
Auf dem Weg zum Kap versperrten immer mehr Paviane sehr konsequent die Straße oder lausten sich gegenseitig mit neugierigem Seitenblick auf fortwährend Futter werfende Touristen. Außerdem zeigten sie uns mit großem Stolz ihre blanken Ärsche...;-)
Trotzdem Sebastian nicht dabei war, gab es noch einige negative Walalarme.
Als wir dann schließlich am Tor zum National Park of the Table Mountain angelangt sind, gab es abermals eine Plan Änderung aufgrund der von unseren einheimischen Freunden als zu teuer empfundenen Eintrittspreise und so stießen wir nun doch nicht bis ganz zum Cape Point vor...
Geduldig und gelassen angewandte Flexibilität ist das Zauberwort zum Zugang zur afrikanischen Mentalität.
Also gings wieder zurück auf derselben Küstenstraße, welche eine traumhafte Panoramaaussicht zuließ.
Während des Sonnenuntergangs hielten wir uns noch in Khayelitsha, mit weit über einer Million Einwohner das größte Township Südafrikas, auf. Als wir nach einem kurzen und bitternötigen Run oben auf dem Aussichtsturm am Rande des Townships ankamen, erstreckte sich vor uns eine gewaltige Aussicht über ein Meer aus teils lotterigen Bretter- und Wellblechhütten, teils besseren Häusern aus Beton, einem Fußballstadion, einigen Supermärkten, Banken, einem Bahnhof und anderen Gebäuden.
Diese Aussicht und die rot bis lilafarbene Verfärbung des Horizonts bildeten eine einmalige unbeschreibliche Atmosphäre.
Bei Loyds Verwandten kauften wir noch Fisch fürs Abendessen und machten uns auf den Heimweg.
Severin Krieger
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