Mittwoch, 6. August 2008

Montag, 4.8.08 von Johannes

Heute ist der 04.08.2008 und der Reihe nach werden die einzelnen Workcamp-Teilnehmer geweckt, um die einzige Duschmöglichkeit bestens auszunutzen. Während die einen noch am Waschen sind, beginnen die anderen bereits das Frühstück herzurichten. Es gibt verschiedene Müslisorten und Milch. Um ca. dreiviertel Neun gehen wir dann gemeinsam zur „Site“, um mit unserem Projekt „Kindergartenbau“ zu beginnen. Die Arbeit besteht anfangs einfach darin, die gesamte Fläche von größeren Steinen, Pflanzen und Müll, welcher von den meisten Einheimischen nur schnell auf den Boden geworfen wird, zu befreien. Bereits in den letzten Wochen wurde ein Rohbau mit zwei Räumen und einem Anbau für Toiletten errichtet, welchen wir heute eigentlich verputzen müssten. Doch sogleich müssen wir lernen, dass in Afrika die Pünktlichkeit bzw. das Einhalten von Abmachungen nicht so großgeschrieben wird, da der Mann, der uns das „Plastering“ zeigen sollte, nicht auftauchte. Deshalb war schon bald nach der Teepause, welche wir in Pearls Haus einlegten, das Arbeiten vorbei und wir machen uns auf den Heimweg zu Zoleka. Dabei werden wir von den Einheimischen zumeist freundlich begrüßt, teils mit Handschlag, teils über die Straße hinweg und es läuft alles ganz friedlich ab. Leider kommt es aber auch vor, dass uns manche nach einem Job fragen und es wird mir klar, dass nicht alle wissen, dass wir diese Arbeit freiwillig und unbezahlt machen. Für diese muss es danach aussehen, als ob wir ihre Jobs wegnehmen.

Zuhause bei Zoleka bekommen wir Mittagsessen, das die Kindergärtnerinnen für uns mitkochen. Es gibt Reis, Kartoffeln, Hühnchen und Kohl. Es gibt reichlich und schmeckt auch wirklich gut.

Wie schon am Vortag bestellen wir uns dann ein Taxi und fahren zuerst nach Camps Bay an den Strand. Wir glauben Wale zu sehen, genießen den Strand und das Meer und gehen in das Restaurant Somerville, welches direkt am Strand liegt und somit einen unvergesslichen Ausblick erlaubt. Überwältigt vom Sonnenuntergang fahren wir anschließend zur Waterfront. Der Hafen mit den vielen Yachten, die gepflegten Gebäude und die bummelnden Fußgänger vermitteln ein ganz anderes Bild, als wir es vom Township her kennen gelernt haben.

Nach einem kleinen Abendessen verweilen wir noch ein paar Minuten bei einem afrikanischen Männerchor, der es schafft, ohne großen Aufwand, echte Stimmung in der Straße zu erzeugen und fahren danach nach Hause.

Weil wir vom heutigen Tag sehr erschöpft sind, gehen wir nach einem waldorfschen Stuhlkreis sogleich ins Bett. Gute Nacht.

Johannes Budweiser

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