Mittwoch, 6. August 2008

Sonntag, 3.8.08 von Franziska

Sonntag, 3. August 2008


Für Johannes, Carol (die wir in London getroffen haben), Maria, Franze und mich war heute Tag der Ankunft in Kapstadt. Wir werden von Pearl, der Tochter von Zoleka und ihrem Lebensgefährten abgeholt und fahren durch die Viertel nach Manenberg, wo unser Zuhause für die nächsten drei Wochen sein wird. Es ist frisch, aber nicht unangenehm kühl, die Sonne scheint und der Himmel ist strahlend blau. Dann kommen wir an, werden herzlich von Zoleka und den anderen begrüßt.

Durch ein Tor gelangt man zu Zolekas Zuhause, links ist noch der alte Kindergarten, rechts ihr eigenes Heim, in dem wir wohnen dürfen. Wir schlafen aufgeteilt in zwei Zimmer.

Auch mir (genau wie Anna) fällt gleich der Pub links auf, vor dem sich viele Südafrikaner des Viertels treffen, es wird neugierig herübergeschaut, gewunken und gegrüßt. Bestürmt werden wir auch von Kindern, die in dem Haus ein- und ausgehen: Lolo hat sich sofort in Daphne verliebt und weicht ihr nicht mehr vor der Seite und Avuswa erzählt uns Geschichten vom Viertel.

Zusammen schauen wir uns dann alle den Arbeitsplatz unserer nächsten drei Wochen an, wo der Kindergarten eines Tages entstehen soll: Von Fotos kenne ich nur die Palme und konnte bis dahin schon den Aufbau eines Hauses mitverfolgen. Auf dem Gelände steht auch noch eine blau angestrichene Hütte des Mannes, der aufpasst, dass die Leute keinen Müll mehr auf das Gelände werfen. Aber so viel ist sicher: es gibt viel zu tun!

Danach gehen ein paar von uns einkaufen, und dann werden Sandwiches für den Ausflug geschmiert.

In einem weißen Kleinbus mit extra über der Tür angebrachten Boxen sausen wir bei offenen Fenstern und begleitet von melodiöser Technomusik mit gefühlten 1000 Dezibel über die Straße, mit dabei ein paar Bekannte, von denen ich immer noch nicht alle Namen kenne, oder wie genau sie jetzt mit wem verwandt, benachbart oder befreundet sind.

Unser erster Stopp führt uns an den Strand Cape Towns, wo die bunten Häuschen aufgestellt sind, die ich schon in Reiseführern gesehen habe. Mit dem Tafelberg im Rücken stehen wir am Strand und ich kann mein Glück gar nicht fassen: Hier sein zu können, morgen mit der Arbeit anzufangen, mit Leuten unterwegs zu sein, die mir so sympathisch und nach kurzer Zeit schon so vertraut sind, das Leben hier im Township von innen kennenlernen zu können. Und minütlich wächst mein Respekt vor diesem riesigen Kontinent, an dessen Spitze ich nun bin.

Wir essen die Sandwiches am Strand, ein paar von den Südafrikanern und Solveigh schmeißen sich trotz Kälte und Wind in die tosenden Wellen. Nach einem kleinen Spaziergang über den Strand, dem Einsammeln von Sand und Muscheln geht es dann noch weiter zu einem kleinen Markt, auf dem aber schon alle Verkäufer im Aufbruch sind. Wir probieren noch frittierte Donuts und fahren dann zur Century City Mall, dem größten afrikanischen Einkaufszentrum, wieder im Partybus.

In der Mall schnuppern wir eine Stunde herum, kaufen Sim-Karten für zwei Rand und fahren dann zurück in unser Haus. Dort wird noch gekocht, geduscht, gegessen... Am Ende des Tages bin ich ziemlich geschafft, aber es ist ja auch viel passiert.

Franziska Holzapfel

1 Kommentar:

Petra aka Cascabel hat gesagt…

Hi Frani,
freut mich, dass es euch gut geht! Schön, dass man hier im Blog ein bisschen mitkriegt, was bei euch passiert. Ich wünsche euch viel Elan für die bevorstehenden Arbeiten :-)