Donnerstag, 30. Juli 2009

Mittwoch, 22.7. von Thaddaeus Borlinghaus

„Aaaaaaahhhhhh..... da ist eine Wand“, so beginnt der erste Mittwoch unserer Zeitrechung um ca. 3 Uhr morgens. Felix ist schreiend aufgewacht und möchte uns vor der Wand in unserem Zimmer warnen, auf die er wohl in einem Traum zugefahren war. Tom versucht die Situation zu beruhigen, indem er Felix sagt, dass er wohl nur geträumt habe. Ich kann mir ein „wir sind hier in einem Zimmer, natürlich ist da eine Wand!“ nicht verkneifen. Ansonsten verbringen wir die Nacht im Tiefschlaf und ohne weitere Beinahunfälle.
Der Morgen verläuft wie sonst auch im Schichtverfahren: Die Mädchen stehen um 7 Uhr auf, um noch Duschen zu können; wir Männer warten so bis halb neun, um dann um 9 Uhr gehbereit zu sein.
Wir trennen uns direkt: Die einen um Einkaufen zu gehen und sich mit Richard Cox zum Furniture-Workshop zu treffen, wir anderen trotten zur Baustelle.
Die Mauer ist weit vorangekommen, aber das tut sie ohne unser Zutun. Wir können nur unterstützend wirken, in dem wir die Bausteine von A nach B tragen.
Nach getaner Arbeit sonnen wir uns erst ein wenig, fühlen uns dabei aber unwohl und entscheiden uns, uns zu den kleinen Kindern in den Kindergarten zu gesellen. Wir werden freudestrahlend empfangen und zugleich von allen Seiten besprungen. Wir bauen Türme und tragen kleine schwarze strahlende Kinder auf Arm und Rücken.
Nach einiger Zeit lassen wir die Kinder in Ruhe und ärgern uns in der Sonne liegend noch ein wenig darüber, dass die Frau, mit der wir den Toy-Workshop machen wollten, nicht gekommen ist, und wir deshalb nicht starten konnten. Wir entscheiden uns gegen Mittag zurück zu unserer Base zu gehen und dann abends zu beginnen, wenn wir die Schablonen und die restlichen Dinge haben würden, die wir brauchen.
Als auch die anderen wieder zurück gekehrt waren, nutzen wir den arbeitslosen Nachmittag, um der Longstreet einen Besuch abzustatten.
Zurückgekehrt packen wir unsere alten Schulkenntnisse aus und stricken uns erst einmal warm. Abends kommen wie sonst auch der hyperaktive elfjährige Avu, Khusta und Siphiwe. Wir spielen Arschloch, afrikanisches Maumau (crazy 8) und bringen Khusta noch ein paar deutsche Schimpfwörter und Volksweisheiten nahe. Wir fallen abends nach einer kleinen Witzrunde mit Siphiwe ins Bett. Das letzte was uns durch den Kopf geht ist: „I make me, me nothing you nothing, out of the dust“, was wohl ein deutscher Politiker mal von sich gegeben haben soll.

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