19.07.2009
Ich mache die Augen auf und weiß, es ist Sonntag.
Warum? Es ist ein Tag an dem kein Tom unsere Schlafzimmertür öffnet, kein strenger Blick der sagen will: Aufstehen.
Trotzdem stehe ich an dem freien Tag früh auf, weil ich immer noch daran arbeite mein Duschkonzept zu perfektionieren. Eine Badewanne und ein Eimer heißes Wasser lassen viel Platz für Improvisation und Kreativität und diese Fähigkeit hat hier in Afrika Priorität.
Nach meinem zweiten Wascherlebnis, der Bewältigung des Berges der gestrigen Tafel, ist die Ankunft unseres persönlichen Partybusses nicht zu überhören. Obwohl die Frage nach dem tatsächlichen Besitz einer „driving licence“ des Fahrers immer lauter wird, erreichen wir bester Gesundheit und bester Laune Miuzenberg, einen malerischen Sandstrand. Sonne bei 25 Grad Celsius empfängt uns. (Selbst unsere neuen südafrikanischen Freunde fragen nach „a bit of suncreme to prevent dry skin“) Und einige Mutige unter uns wagen sogar den Sprung aufs Surfbrett. Das einzige Indiz, dass auf einen Wintertag hinweist, ist das eiskalte Wasser, welches selbst den Frost der einen oder anderen Nacht in Zolekas Haus überbietet.
Um 16:30 Uhr steigen wir ein in den Partybus und treten den Heimweg an mit neu eingelegter CD. Doch das ist nicht die letzte fahrt im Partybus an diesem Tag. Nach einer kurzen Pause vom Sonnenbaden müssen die fleißigen Arbeiter gefüttert werden. Ziel unseres heutigen Abends: Das Township „Gugulethu“, eine Partymeile, die sonntags Hochbetrieb hat.
Hier vergessen die Menschen ihren Alltag und stürzen sich auf feuchtfröhliche, unbeschwerte Stunden. Sehen und gesehen werden ist das Motto. Und eins ist sicher- wir als Touristen fallen auf in der tanzenden Menge.
Nachdem wir unser Fleisch bestellten (eine Alternative gibt es nicht) setzen wir uns an den Tisch. Doch Sitzen wird nicht toleriert. Die Partygäste tanzen überall und fordern auch uns auf die Musik in Bewegung umzuwandeln. So manch einer entpuppt sich als wahre Dancing Queen, andere wiederum bleiben bis zum Schluss hartnäckig auf ihren Stühlen sitzen.
Wie auch immer, zuhause angekommen war es für uns alle ein sehr erlebnisreicher Tag, mit vielen neuen Impressionen, die morgen weiter gesammelt werden.
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